Zuckerfrei einzukaufen ist natürlich die Basis für ein zuckerfreies Leben. Leider stehen dir die Supermärkte bei deinem Vorhaben nicht zu 100% auf deiner Seite, da es gerade im Supermarkt unendlich viele Zuckerfallen gibt. Daher kann ein zuckerfreier Einkauf schnell zu einem Spießrutenlauf werden, bei dem es eigentlich nur einen Sieger geben kann – die Supermärkte.
Doch nicht nur die Supermärkte sind Schuld an der Zuckermisere, auch die Lebensmittelhersteller tragen einiges dazu bei, dass wir Zucker in Unmengen konsumieren und ein zuckerfreier Einkauf fast nicht möglich ist. So ist es auch nicht verwunderlich, dass wir im Schnitt statt max. 25 g Zucker am Tag satte 100 g Zucker am Tag konsumieren, wenn selbst Naturjoghurt zu einer Zuckerfalle werden kann. Es gibt jedoch ein paar Tipps und Tricks, mit denen man der Zuckerfalle im Supermarkt entkommen kann und an der Kasse einen Einkaufskorb vorfindet, der voller hochwertiger und nahrhafter Lebensmittel ist – auch ohne Zucker.
Die Tricks der Lebensmittelhersteller
1. Lass dich nicht von Angaben wie „Light“, „Ohne Zuckerzusatz“ oder „Zuckerreduziert“ täuschen
Längst haben auch die Hersteller von Lebensmitteln verstanden, dass es in der Bevölkerung ein Bewusstsein für die schädliche Wirkung von Zucker gibt. Daher finden sich neben Bezeichnungen wie „Light“ nun auch vermehrt immer mehr Angaben wie „Ohne Zuckerzusatz“ oder „Zuckerreduziert“ auf unseren Lebensmitteln. „Ohne Zuckerzusatz“ heißt zum Beispiel nicht, dass das Produkt kein Zucker enthält. Diese Bezeichnung sagt lediglich aus, dass nicht noch extra Industriezucker hinzugefügt wurde. Dennoch können solche Lebensmittel aufgrund der Grundsüße (z.B. durch Fruchtzucker) stark verzuckert sein.
2. Fettfrei aber nicht zuckerfrei
Vor allem abnehmwillige greifen gerne zu Produkten, die mit „fettfrei“ oder „weniger Kalorien“ deklariert sind. Problematisch ist hierbei jedoch die Tatsache, dass Fett ein essentieller Geschmacksträger ist. Wenn Fett allerdings eingespart wird, geht dies zu Lasten des Geschmacks. Um den Geschmacksverlust auszugleichen kommt daher Zucker zum Einsatz. Zucker ist wiederum maßgeblich an Übergewicht Schuld, weshalb „fettreduzierte“ Lebensmittel auf keinen Fall eine Alternative darstellen. Einen direkten Zucker vs. Fett Vergleich findest du hier.
3. Kreative Decknamen
Zucker einfach nur als Zucker in den Nährwertangaben auszuweisen wäre ja viel zu einfach, um dem Übeltäter auf die Schliche zu kommen. Die Hersteller von Lebensmitteln sind also sehr kreativ geworden, wenn es um die Namensgebung für Zucker geht. Inzwischen gibt es über 70 Namen für Zucker, von denen du wenigstens ein paar auf dem Schirm haben solltest. Folgend findest du eine Übersicht mit allen Bezeichnungen für Zucker. Speichere dir die Seite mit der Übersicht einfach ab, so dass sie dir im Supermarkt beim Check von Lebensmitteln schnell zur Verfügung steht.
4. Die Portionsgröße macht den Unterschied
Ein sehr beliebter Trick, um die Zuckermengen in Produkten zu verschleiern, ist das Spiel mit der Portionsgröße. Hierbei geben die Lebensmittelhersteller die Inhaltsstoffe pro Portionsgröße meist auf 100 g bezogen an. Jedoch sind 100 g eine Portionsgröße, von der kaum jemand wirklich satt wird. Sprich, der enthaltene Zucker wird heruntergerechnet. Wenn du also verschiedene Produkte zur Auswahl hast, versuche stets zu dem Produkt zu greifen, dass den geringsten Zuckergehalt hat. Eine Übersicht zu den Grundnahrungsmitteln findest du hier.
5. Herzhaft aber nicht zuckerfrei
Es ist ein absoluter Irrglaube, dass nur typische Lebensmittel oder Getränke wie Cola, Kuchen, Cornflakes & Co. verzuckert sind. Auch herzhafte Lebensmittel weisen einen mitunter beträchtlichen Zuckergehalt auf. Doch warum kommt Zucker überhaupt bei fleischhaltigen Produkten zum Einsatz? Ganz einfach, Zucker bindet Wasser, was am Ende wieder zu mehr Gewicht beim Produkt führt. Es bleibt dir also auch bei herzhaften Lebensmitteln nicht der Blick auf die Nährwertangaben erspart, wenn du dich konsequent zuckerfrei bzw. zuckerreduziert ernähren möchtest.
Top Tipps für einen zuckerfreien Einkauf
1. Gehe in den Supermarkt deines Vertrauens
Supermärkte sind Meister darin dich zum Kauf zu verführen. Zum Kauf von Lebensmitteln, die du eigentlich gar nicht benötigst, die ungesund und voller Zucker sind. Jeder Supermarkt ist strategisch durchdacht, so dass du durch möglichst viele Gänge läufst und an möglichst vielen Lebensmitteln vorbeikommst. Im Supermarkt deines Vertrauens bist du hingegen mit den kürzesten Wegen vertraut, so dass du aus der strategischen Leitung ganz einfach ausbrechen kannst.
2. Halte dich stets an deinen Einkaufszettel
Gehe nur mit einem Einkaufszettel einkaufen und halte dich strikt an diesen. Auf diese Weise vermeidest du es durch den Supermarkt zu schlendern, was in den meisten Fällen zu (ungesunden) Impulskäufen führt. Der Geheimtipp: Einfach online den Einkauf nach Hause liefern lassen, dann wandert nichts in den Warenkorb, was du nicht wirklich auch benötigst.
3. Umfahre die Abteilung für Süßigkeiten und Knabbereien
Diese beiden Abteilungen kannst du bei deinem nächsten Einkauf großzügig umfahren. Hier gibt es schlicht fast nichts, was nicht mit Zucker versetzt ist. Ausnahmen bilden hier lediglich ein paar Knabbereien in Form von Nüssen, doch selbst da musst du höllisch aufpassen. Hier findest du eine Übersicht mit Nüssen, die du aufgrund des geringen Zuckergehalts bedenkenlos essen kannst.
4. Frisch zubereitet statt Tiefkühlkost
Sich zuckerfrei zu ernähren bedeutet auch frisch zu kochen. In fast jedem industriell verarbeiteten Produkt sind schließlich große Mengen Zucker verarbeitet. Eine Menge, die du niemals verwenden würdest, wenn du dir dein Gericht frisch zubereiten würdest. Daher kannst du beim nächsten Einkauf auch die TK-Abteilung umfahren. Es gibt natürlich auch Ausnahmen wie TK-Gemüse aber prüfe vorher sicherheitshalber immer die Nährwertangaben.
5. Gehe besser ohne Kinder einkaufen
Wenn du die Möglichkeit hast, solltest du ohne Kinder einkaufen gehen. Kinder sind schließlich Meister darin all jene Produkte zu finden, die den höchsten Zuckergehalt haben. Wenn du also nicht möchtest, dass verzuckerte Lebensmittel in deinen Warenkorb wandern und du dadurch eventuell schwach wirst, solltest du die Kids lieber einfach Zuhause spielen lassen.
Zuckerfrei einkaufen: Fazit
Wie du siehst unternehmen die Lebensmittelhersteller und Supermärkte allerhand, um dich jeden Tag aufs Neue zum Kauf von zuckerhaltigen Lebensmitteln zu verführen. Ein zuckerfreier Einkauf scheint damit fast unmöglich. Mit den obigen Tipps gelingt dir die Navigation durch deinen Supermarkt nun jedoch hoffentlich etwas besser.