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Mandelmilch – Erfahre alles über die gesunde Alternative zu Milch

Mandeln sind der weiche Kern unter einer harten Schale. Sie sind die Früchte der Mandelbäume, die zu den Rosengewächsen zählen und nur im besonders milden, frostfreien Klima des Südens gedeihen. Und Mandeln sind der wichtigste Bestandteil der heute so beliebten Mandelmilch. Was du alles über Mandelmilch wissen musst, kannst du in diesem Beitrag nachlesen.


Alles über Mandelmilch

Wir kennen die Mandeln in drei Varianten: Neben Bitter- und Krachmandeln sind die Süßmandeln (Prunus amygdalus) mit Abstand die beliebtesten. Hinlänglich bekannt ist die Verwendung der süßen Mandeln als Pudding-Grundlage, als gebrannte Köstlichkeit und zur Herstellung von Gebäck und Cremes. Schon im alten Ägypten waren die Vorzüge der aromatischen Samenkerne bekannt und für die Römer war die Mandel stets die „römische Nuss“. Von der iberischen Halbinsel aus eroberte die Mandel Europa und Ostasien. Aufgrund der rein pflanzlichen Zusammensetzung waren Mandeln sowohl in der christlichen als auch in der islamischen Gesellschaft beliebte Fastenspeisen. Schon Rezepte aus dem Mittelalter nennen Mandelmilch eine besonders häufig eingesetzte Zutat, genaue Herstellungsverfahren werden darin allerdings nicht genannt. 

Zu Mandelmilch verarbeitet sind Mandeln heute so beliebt wie nie zuvor. Dabei wird sie innerhalb der EU eigentlich korrekt als „Mandeldrink“ und hier und da auch als „Mandelgetränk“ bezeichnet“ – nichtsdestotrotz ist „Mandelmilch“ wohl überall die geläufigste Bezeichnung. Zu finden ist der gesunde Milchersatz in Bioläden und Reformhäusern, Supermärkten und Discountern sowie in Drogerien und im Onlinehandel. Die Preise für den Mandeldrink sind erschwinglich, allerdings ist ein Studium der Packungsaufschriften sinnvoll: Nur so lassen sich Produkte mit allzu hohen Zuckeranteilen, vielen künstlichen Zusatzstoffen und recht geringen Mandelanteilen identifizieren. Aber auch das Herstellungsland und die Herstellungsart sind interessant. Der aufgeklärte Konsument kennt beispielsweise die Nachteile, die aus hohem Wasserverbrauch innerhalb der Produktionsverfahren und aus allzu langen Lieferwegen resultieren. Last, but not least soll der gekaufte Mandeldrink als „Bio“ gekennzeichnet sein: Dann ist der Mandeldrink nachhaltiger hergestellt und im direkten Vergleich zu konventionellen Produkten fällt der ökologische Fußabdruck eindeutig reduzierter aus. 

5 Vorteile von Mandelmilch

  • enthält keine Laktose
  • keine Nutztierhaltung erforderlich
  • geringer Kaloriengehalt
  • Barista Mandelmilch enthält keinen Zucker
  • vielseitig einsetzbar (Kaffee, Desserts etc.)

Die gesunde Milchalternative

Dass Mandelmilch nicht nur als einfacher Milchersatz sondern wie Soja- oder Getreidemilch ebenfalls als urgesunde, vegane Milchalternative gilt, ist gut begründet: Ausschlaggebend sind die Argumente gegen die Milch von Tieren, die von Laktoseintoleranz und Unverträglichkeiten von Milcheiweiß reichen bis hin zur sinnvollen Integration von Mandelmilch in eine vegane Ernährungsweise. Dass Mandelmilch außerdem glutenfrei und für Menschen mit einer Soja- oder Getreidemilch-Unverträglichkeit empfehlenswert ist, zählt zu den weiteren Vorteilen.

Mandelmilch: aromatisch und kalorienarm

Weil Mandeln als Samenkerne nicht so fettreich und vergleichsweise trocken sind, können sie nicht einfach so ausgepresst werden wie Ölsaaten. In reiner Form ist Mandelmilch deshalb eine Mischung aus extra fein geriebenen Mandelkernen mit unterschiedlichen Anteilen Wasser. Die wertvollen Nährstoffe der Kerne sind dann in der gesunden Milchalternative enthalten – zumindest zum Teil, da bei der Herstellung leider viele Nährstoffe verloren gehen.

Inhaltsstoffe 100 g rohe Mandeln:

  • 651 kcal/2725 kJ
  • 5 g Wasser
  • 8 g Eiweiß
  • 54 g Fette
  • 3,7 g verwertbare Kohlenhydrate
  • 16 g Ballaststoffe
  • 20 mg Natrium
  • 835 mg Kalium
  • 250 mg Kalzium
  • 455 mg Phosphor
  • 4,1 mg Eisen
  • 170 mg Magnesium
  • Vitamine 20 µg A, 0,2 mg B1, 25,2 mg E, 4,2 mg Niacin und 1 mg C

Die Mandeln sind besonders reich an ungesättigten Fettsäuren. Sie wirken sich positiv auf den Organismus aus, sind allerdings – wie diverse Nüsse auch – ziemlich kalorienhaltig. Ein produzierter Mandeldrink beinhaltet aber nur etwa zehn Prozent Mandeln auf den Liter Flüssigkeit und ist daher in der puren Form nicht besonders kalorienreich. Einige Fertigprodukte weisen andererseits hohe Anteile an zugesetzten Süßungsmitteln aus, was diese Milchalternative letztendlich wiederum zu Kalorienbomben werden lässt. Es gibt aber auch zahlreiche Hersteller, die Mandelmilch mit 0 g Zucker pro 100 g auf den Markt gebracht haben. Eine Übersicht findest du hier. Damit sind die ungesüßten Mandelmilch-Varianten eindeutig vorzuziehen. Noch besser ist allerdings die selbst gemachte Mandelmilch. Das selbst gemachte Getränk schmeckt nicht nur wunderbar nussig, es liefert auch lediglich etwa 30 Kilokalorien pro 100 ml Mandelmilch.

Herstellung von Mandelmilch

Zur professionellen Produktion von Mandelmilch werden die Kerne zuerst geröstet und anschließend zu feinem Mandelmehl zermahlen. Das Mehl wird mit Wasser verrührt, dabei variieren die Wasseranteile von Hersteller zu Hersteller. Nach einer Ruhezeit wird die inzwischen milchig erscheinende Mischung abgeseiht und ggf. mit Honig, Zucker oder Agavendicksaft gesüßt, aber auch mit Vanille, Zimt oder Orangenblütenwasser verfeinert. Abhängig vom Mandelanteil variieren Farbe und Geschmack des Mandeldrinks: Die Färbung reicht von einem hellen Creme bis dezentem Beige. Der mehr oder weniger ausgeprägte nussige Geschmack wird von der Röstung beeinflusst. Die Bearbeitungsschritte, besonders das Einweichen und Filtern, führen zu einigen Mineralstoffverlusten. Um Mineralstoffverluste sowie verloren gegangene Proteine und Kalzium auszugleichen, sorgen die Hersteller mit verschieden konzentrierten Zusätzen für einen Ausgleich.

Das große Gesundheits-Plus der Mandeldrinks ist die vollständige Freiheit des Milchersatz von potenziell allergenen Stoffen, von Laktose, Soja-Proteinen, Gluten und Milch-Proteinen. Gerade Allergiker sind von den Mandeldrinks überzeugt, obwohl sie ihrer Zusammensetzung wegen weniger zur umfassenden Ernährung von Säuglingen und Kleinkindern geeignet sind – aber das gilt für andere Milchalternativen wie Reismilch, Hanfmilch, Hafermilch oder Erbsenmilch auch. Wer zu viel Zusatzstoffe und Zucker vermeiden will, kann seine Mandelmilch aber auch selbst herstellen. 

Mandelmilch selbst machen

Dazu werden als Zutaten 200 g Mandeln, bis zu 1 Liter Wasser und Agavendicksaft oder Gewürze benötigt. Zunächst werden die Mandelkerne über die Nacht in viel kaltem Wasser eingeweicht. Nach dem Einweichen werden die Kerne in einem Mixer fein zermahlen. Das Mus gießt du dann mit der gewünschten Wassermenge auf – ausschlaggebend ist die gewünschte Konsistenz der Mandelmilch. Alles wird dann noch einmal gut durchgemischt und anschließend gesüßt. Zum Schluss wird die Milch durch ein feines Sieb oder ein Tuch gedrückt, um auch die letzten festen Mandelrückstände zu entfernen.Deine selbst hergestellte Mandelmilch ist im Kühlschrank bis zu vier Tage haltbar.

Wie Mandelmilch verwendet wird

Die Mandelmilch lässt sich so ähnlich wie Kuhmilch verarbeiten. So ist sie wunderbar zum Aufschäumen geeignet, um einen veganen Cappuccino herzustellen. Der gesunde Milchersatz kann auch besonders gut zu Soßen oder zu Desserts weiterverarbeitet werden. Ein „Blick über den Tellerrand“ zeigt, dass Sizilien mit der Latte di mandorla aber auch Apulien und Kalabrien als „Mandelmilch-Hochburgen“ gelten. Die gesunde Milchalternative wird auch in der spanischen Küche besonders geschätzt. In den USA ist der Milchersatz zum erstrangigen Trendgetränk geworden. Eingeschätzt wird, dass zunehmend gesundheitsbewusste Konsumenten die Beliebtheit weiter antreiben werden, zumal steigenden Zahlen von Fällen ausgeprägter Laktoseintoleranz und Hypercholesterinämie zu verzeichnen sind. Darüber hinaus wird die Mandelmilch überall auf der Welt in der Schönheitsindustrie eingesetzt, um etwa pflegende Cremes oder Masken anzureichern.

Alternativen zu Mandelmilch

Wenn dir der Geschmack von Mandelmilch zu nussig ist, kannst du auch auf eine der zahlreichen Alternativen zurückgreifen. So gibt es noch Hafermilch, Reismilch, Sojamilch oder Kokosmilch, die alle ihre Vor- und Nachteile haben. Für welchen Milchersatz du dich am Ende entscheidest hängt ganz von deinem persönlichen Geschmack ab, da jeder Milchersatz über einen individuellen Eigengeschmack verfügt.

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Alles über Mandelmilch

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1 Comment

  1. Danke für die umfangreiche Aufklärung – besser kann ich es mir nicht vorstellen. Da ich vor kurzem Mandelmilch für mich entdeckt habe ( ganz ohne ein Muß ), freue ich mich über die ausführlichen Erläuterungen.

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