Zucker-Check

REWE reduziert den Zuckeranteil der Eigenmarken

Was für ein Vorstoß in den Lebensmittelbranche! REWE Deutschland, eine der größten Supermarktketten, plant zukünftig den Zuckeranteil der Eigenmarken zu senken. Der Gedanke dahinter ist sicher toll und ich begrüße eine solche Initiative natürlich in hohem Maße, allerdings wirft die Aktion auch ein paar Fragen auf.


Doch worum geht es eigentlich in der aktuellen Aktion. REWE bietet vier Probiergrößen von Schokopuddings an, die alle einen unterschiedlichen Zuckergehalt haben. Ein Pudding hat die normale Rezeptur mit einem Zuckeranteil von 14 g pro 100 g, ein Pudding hat einen Zuckeranteil von 11,2 g pro 100 g, ein Pudding hat einen Zuckeranteil von 9,7 g pro 100 g und ein Pudding hat einen Zuckeranteil von 8,4 g pro 100 g. Auf der Website von REWE haben die Käufer nach dem Verzehr die Möglichkeit, für ihren Lieblingspudding zu stimmen. Der Schokopudding, der von den Käufern bevorzugt wird, wird dann zukünftig in den REWE Regalen zu finden sein.

REWE zuckerfrei Aktion

Auch wenn dies ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung ist, so muss man die Aktion dennoch auch kritisch hinterfragen.

Warum senkt REWE den Zuckeranteil nicht konsequent unterhalb von 5 g pro 100 g, womit der Schokopudding offiziell als zuckerreduziert einzustufen wäre?
Der Grund liegt scheinbar auf der Hand. Je geringer der Zuckeranteil ist, desto hochwertiger müssten die anderen Inhaltsstoffe für ein optimales Geschmackserlebnis sein, was das Endprodukt wiederum sehr viel teurer machen würde. Und, weniger Zucker bedeutet auch, dass das Suchtpotential nach dem Schokopudding deutlich geringer wäre. Zwei Punkte also, die nur auf die monetären Ziele des Konzerns einzahlen.

Was passiert, wenn sich die Käufer für den Pudding mit 11,2 g Zucker pro 100 g oder gar dem Original entscheiden?
Dieser Punkt ist natürlich besonders kritisch zu bewerten. Es ist schlicht wohl kaum vorstellbar, dass sich REWE gegen den Willen der Mehrheit der Käufer entscheidet und ein „besseres“ Produkt auf den Markt bringt. Auch in diesem Punkt geht es leider wieder nur um das liebe Geld und nicht um den Zuckeranteil. Doch was hätte die Aktion dann gebracht?

Wäre es nicht sinnvoller gewesen Schokopuddings in verschiedenen Variationen anzubieten, die alle unterhalb von 5 g Zucker pro 100 g liegen? So hätte REWE sichergestellt, dass am Ende auch wirklich ein zuckerreduziertes Produkt in das Regal wandert.

Fazit: „Wie viel Zucker brauchst du noch?“ – noch zu viel!!!

In Summe muss ich sagen, dass ich die Aktion in den Grundzügen zwar sehr gelungen finde, allerdings wurde die Kampagne aus den obigen Gründen nicht bis zum Schluss durchdacht. Mir fehlt der konsequenter Schritt, auch unterhalb von 5 g Zucker pro 100 g zu gehen. Nur so wäre der eigentlich gute Gedanke hinter der Aktion auch wirklich Ernst zu nehmen. So wie die Kampagne jetzt gestrickt ist, geht es hier mehr um PR, als ernsthaft den Zuckeranteil zu reduzieren. Leider.

Was haltet ihr von der Aktion? Marketing-Gag oder ein ernstes Anliegen, dass unserer Gesundheit dienlich ist?

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